Wärmepumpen ~ Heat pump
In den letzten Jahren erobern die Wärmepumpen die Heizungstechnik im Sturm und gelten als umweltfreundliche Alternative zu altmodischen Energieversorgungsarten schlechthin. Denn schließlich basieren die alten Heizanlagen auf der Verbrennung von fossilen Energieträgern, die durch so produzierten CO2-Ausstoß unsere Luftatmosphäre verschmutzen. Was macht die Wärmepumpen so besonders? First things first: die Wärmepumpen ziehen die Wärme aus der Umgebung, die erst durch die Verdichtung dem Heizsystem eines Gebäudes zugeführt wird. Das schont die Luftatmosphäre, denn dadurch werden zwecks Heizenergieerzeugung weniger klimaschädliche Kohlenstoffdioxide freigesetzt als das bei Verbrennung von Öl, Braunkohle oder anderer fossiler Energieträger der Fall wäre. Dafür verbrauchen die Wärmepumpen eine satte Portion an Strom, der im Idealfall ebenfalls auf klimafreundlichere Art produziert werden sollte. Haben Sie eine Dach- oder Gebäudefläche zur Installation der Photovoltaikpanelle in ausreichender Größe vorhanden, dann haben Sie an dieser Stelle schon halb gewonnen. Denn durch die Bereitstellung vom Strom aus den Photovoltaikmodullen ist für den klimafreundlichen Antrieb der Wärmepumpen gesorgt. Davon abgesehen spielen auch die Effizienz Ihres Gebäudes im Zusammenspiel mit der gewählten Art der Wärmepumpe eine entscheidende Rolle. Denn haben Sie ein gut gedämmtes Haus, werden Sie für die Heizung im Vergleich zu unsanierten Häusern einen deutlich kleineren Energiebedarf bereitstellen müssen. Damit also die Rechnung mit Aufrüstung mit Wärmepumpen aufgeht, muss das Haus gut gedämmt sein und der Strom im Idealfall aus eigener klimafreundlicher Produktion bereitgestellt werden.
Funktionsweise
Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank. Während dessen Kühlflüssigkeit die Wärme ableitet, bringt eine Wärmepumpe die Heizenergie ins Haus hinein. Die dafür benötigte Wärme kommt dabei aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft. Übersteigt der Wärmebedarf die Leistung der Pumpe, wird weiterer Strom für einen Zusatz-Heizstab benötigt. Dieser Strom kann beispielsweise direkt und günstig von der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach oder einem angeschlossenen Batteriespeicher kommen. Wärmepumpen lohnen sich daher vor allem in dieser Kombination. Der Betrieb kann aber natürlich auch über teureren Strom aus der Steckdose erfolgen.
Man unterscheidet zwischen:
1) Luft-Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle dient die Außenluft.
2) Wasser-Wasser-Wärmepumpe Als Wärmequelle dient meist das Grundwasser.
3) Sole-Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle dient die Erdwärme.
Die letztere auch Erdwärmepumpe genannt. Die Wärme wird über Leitungen, in denen Wasser mit Frostschutzmittel zirkuliert, oder über Ventilatoren, die die Luft ansaugen, gewonnen. Sie treffen in der Wärmepumpe auf ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft. In einem Kompressor wird der Dampf verdichtet und dadurch erhitzt. Diese Wärme wird im dritten Schritt an den Heizkreis abgegeben. Ein Wärmeverteil- und Speichersystem sammelt die Energie oder verteilt sie direkt im Haus über Fußbodenheizung oder herkommliche Heizkörper. Da die Wärmepumpen den größten Teil vom benötigten Strom aus den Fotovoltaikmodulen beziehen, entsteht eine zeitliche Diskrepanz zwischen dem Energieverbrauch in den Abendstunden und der Energieerzeugung während der sonnenreichen Tageszeit. Zur Überbrückung dieser Differenz werden meist Pufferspeicher installiert, die es ermöglichen, tagsüber erzeugte Wärmeenergie für die Gebäudenutzer abends zur Verfügung zu stellen.
Förderung
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch Heizungsgesetzt genannt, wurde im September 2023 vom Bundestag beschlossen. Ziel ist der schrittweise Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wird die Förderung für Heizungen ab 2024 verändert.
für eine neue Heizung mit 65 % Erneuerbare Energie gibt es ab 2024 staatliche Förderung. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die miteinander kombiniert (addiert) werden können:
1) 30 % als Basisförderung für den Umstieg auf Heizsysteme mit mind. 65 Prozent erneuerbare Energien.
2) 20 % Geschwindigkeitsbonus für den frühzeitigen Umstieg auf erneuerbare Heizungen bis 2028, danach verkleinert sich der Bonus alle zwei Jahre um 3 Prozent.
3) 30 % einkommensabhängiger Bonus für selbstnutzende Wohneigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen bis zu 40.000 Euro.
4) 5 % Innovationsbonus für die Nutzung von natürlichen Kältemitteln oder Erd-, Wasser- oder Abwasserwärme bei Wärmepumpen
Wie schon erwähnt können die o.g. Fördermaßnahmen miteinander kombiniert werden. Allerdings ist die Maximalförderung bei 70 % gedeckelt. Die förderfähigen Kosten liegen bei 30.000 Euro. Das bedeutet, dass nur bis zu dieser Summe der entsprechende Fördersatz angewendet werden kann. Kostet eine neue Heizungsanlage beispielsweise 50.000 Euro und wären 50 % Förderung möglich, gäbe es 15.000 Euro Förderung. Der Grund: der Fördersatz von 50 % würde nur für die förder-fähigen Kosten von 30.000 Euro gelten.
weitere Infos zum Thema Gebäudeenergiegesetz (GEG) finden Sie unter diesem Link:
Bestandsgebäude
In Bestandsbauten können Wärmepumpen erst in Frage kommen, wenn die Gebäude gut gedämmt sind und wenn die ausgesuchten Modelle energetisch zum Gebäudeenergiebedarf passen. Ausschlaggebernd dafür ist die Vorlauftemperatur der Heizung. Das ist die Temperatur, die das Wasser im Heizungssystem hat. Je geringer sie ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso weniger Strom wird verbraucht. Oder anders gesagt: Eine Wärmepumpe in einem unsanierten Haus mit einem hohen Wärmebedarf führt häufig zu hohen Energiekosten.
"Fazit: kostengünstige Heizenergie aus erneuerbaren Energiequellen reduziert den CO2 Ausstoß und sorgt für einen kleineren ökologischen Fußabdruck in der Umwelt. Um einen langlebigen und kosteneffizienten Betrieb der Wärmepumpen zu ermöglichen, sollten die ausgewählten Systemkomponente gut auf die Gebäudebeschaffenheit abgestimmt sein."."